06 – Matthias Janiak – RAD & TAT
Wir besuchen Matthias in seiner RAD & TAT Fahrradhandlung. Wie ist es eigentlich sich in unserem Autoland für das Fahrrad einzusetzen und wie sich die Fahrradwelt in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert hat. Das Alles und warum ausgerechnet das Woodstock-Jubiläum Matthias einwandfreie Bilanz ins Wanken gebracht hat, erfahrt ihr in diesem Video.
Freiheit auf dem Fahrrad
Matthias hatte schon als Kind eine Verbindung zum Fahrradfahren, doch wie kam er in die südliche Waldstraße zur RAD & TAT Fahrradhandlung? Angefangen hat es mit der Initiative die „Karlsruher Radler“ und deren Stammtisch im Wolfsbräu in der Südstadt. Das Thema hat Matthias schon immer interessiert, also ist er einfach mal hin. Er lernte dort lernte er den damaligen Besitzer von RAD & TAT kennen. Damals war das das Geschäft ein Kollektivbetrieb in der Karlsstraße. Mitte der 80er Jahre waren Fahrradfahrer*innen eher Leute, die aus der alternativen Szene und der Friedensbewegung kamen. Das Auto war und ist ein Statussymbol. „Wir wollten das Fahrrad wieder voranbringen“, erzählt er uns und aus seiner Leidenschaft wurde somit auch ein politisches Interesse. Damals wurde ein Verein (VSF) gegründet, der sich für genau diese Themen einsetzt. Matthias beschreibt den Verein als große, inspirierende Familie.
RAD & TAT und Basislager taten sich dann zusammen und mieteten die Räumlichkeiten in der Waldstraße und waren ab dem Sommer 1988 in der Waldstraße zu finden.
Ein geniales Fortbewegungsmittel mit Infrastrukturproblem
Matthias ist überzeugt, das Fahrrad ist perfekt für unsere urbane Mobilität. Es ist effizienter als das Laufen und man kommt überall hin, und zwar direkt vor die Tür. Mattias sagt, dass sich das Fahrrad in den letzten Jahren sehr gut entwickelt hat, es braucht aber auch eine genauso schnelle Entwicklung der Infrastruktur und da sind wir „langsam wie eine Schildkröte“. Trotzdem meint er, dass Karlsruhe einer der besten Plätze in Deutschland für Radfahrer*innen ist. Matthias findet: „Der urbane Raum gehör den Menschen und nicht den Autos“.
Ohne Auto unterwegs?
Matthias selbst hat kein Auto, er ist Stadtmobil-Nutzer, sowohl privat als auch im Geschäft. Wenn er gefragt wird, ob er ein Auto hat, sagt er immer: „Ich habe 1500 Autos und die stehen hier überall in der Stadt rum und ich kann mir überall eins mieten, wenn ich eins brauche.“ Matthias war auch schon mit einem Stadtmobil im Urlaub gewesen, aber meistens geht es mit dem Zug und dem Rad in den Urlaub.
Lieber Matthias,
es ist immer wieder ein Erlebnis jemanden zu treffen, der seine Überzeugungen aus vollster Überzeugung durchzieht. Dein Beruf ist wirklich deine Berufung und an dieser Stelle könne wir uns nur herzlich bedanken, für deine Zeit, fürs Mitmachen und auch für dein Engagement für die urbane Mobilität.